Im Hörsaal gegründet: Gymhopper

Louis Nicholls gründete 2015 – mitten im Studium – mit seinem Kommilitonen Silvan Krähenbühl das Start-up Gymhopper.
Heute zählt das Jungunternehmen, das Fitnessstudios miteinander verbindet, bereits 19 Mitarbeiter und expandiert europaweit.

foto6

Viele Studenten finden schon das Studium zeitintensiv. Ihr habt nebenher noch ein eigenes Unter- nehmen gegründet. Wie geht das?

Louis Nicholls: Glücklicherweise lässt die HSG ihren Studenten viel Freiheit in der Gestaltung des Lernalltags. Es herrscht keine Anwesenheitspflicht, und die meisten Kurse lassen sich mit der richtigen Vorbereitung auch gut ohne Kursbesuch meistern. Gerade für Gründer ist eine Universität auch ein echter Glücksfall. Du hast Zugang zu immensen Ressourcen, sei es in Form von begeisterungsfähigen Studenten, bekannten Experten und vor allem potenziellen Kunden. Wenn du als Student jemanden anrufst, dann reden die Leute mit dir. Gerade im Customer Development ist das ein echter Vorteil.

Was genau macht Gymhopper?

Louis: Wir verbinden eigenständige Fitnessstudios miteinander und entwickeln so das grösste Fitness-Netzwerk der Schweiz – und hoffentlich bald Europas. Für die Kunden ist der Mehrwert offensichtlich: Der Kunde ist nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden; er kann dort trainieren, wo er gerade möchte.

Wie kamen Silvan und du dazu, zusammen ein Start-up zu grün- den?

Louis: Wir haben damals zusammen mit anderen HSG-Studierenden den Young Entrepreneurs Club an der HSG gegründet. Ausserdem kannten wir uns vom Uni-Fitness. Man lernt an der Uni recht schnell, mit wem man gern zusammenarbeitet, und zwischen uns hat es einfach gepasst. Gymhopper haben wir gegründet, weil wir selbst das Problem am eigenen Leib erlebt hatten: Mit einem herkömmlichen Fitness-Abo bist du an einen Ort gebunden. Unterwegs trainieren? Schwierig. Um das Problem zu lösen, haben wir an- gefangen, über Produkte und Geschäftsmodelle nachzudenken. Das Anfangskonzept haben wir dann kontinuierlich weiter- entwickelt; es ging fast zwölf Monate, bis wir am heutigen Geschäftsmodell angelangt sind.

Wie hat dich die HSG auf deinen Alltag als Jungunternehmer vorbereitet?

Louis: Der praktische Ansatz war definitiv ein grosser Vorteil. Die Erfahrungen in Gruppenprojekten oder die eigenverantwortliche Gestaltung der Lehre bereiten auf das reale Geschäftsleben vor. Ausserdem ist der Unterricht sehr nah an der Praxis und die Experten vermitteln gut, wie die Welt ausserhalb des akademischen Elfenbeinturms aussieht.

Gab es etwas, was du bei der Gründung an der Universität vermisst hast?

Louis: Es ist halt eine Business-Uni, aber oft hätte ich mir gewünscht, Leute mit anderen Studienschwerpunkt am Campus zu haben, zum Beispiel Techniker, Chemiker oder Informatiker.

Deine Empfehlung an unsere neuen Assessment-Studenten?

Louis: Folgt euren Interessen! Gerade beim Thema «Bidding» heisst das: Belegt Kurse, die ihr thematisch spannend findet, und entscheidet nicht nur aufgrund des zu erwarteten Arbeitsaufwandes und der Notengebung. Langfristig hat man da mehr davon.

(Interview: Dominik Mayer)

0 Kommentare zu diesem Artikel


Schreiben Sie einen Kommentar